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AutorenbildDaniela Schmid

Winterfeier des Musikverein Großbettlingen am Samstag, 07.12.2019 wieder ein voller Erfolg

Stimmungsvolle Winterfeier im Forum

Weihnachten ist die Zeit der Traditionen und die Winterfeier des Musikvereins am vergangenen Samstag ist da keine Ausnahme. Jahr für Jahr präsentieren die Kapellen ihr musikalisches Repertoire und feiern mit Mitgliedern und Gästen die vergangenen zwölf Monate.

Die Jugendkapelle eröffnete diesen Abend mit der Lieblingsbeschäftigung der hohen Gesellschaft und Tänzen aus verschiedenen Jahrhunderten. Die „Overture Español“ von John Higgins entführte das Publikum zu stolzen Stierkämpfern und elegantem Flamenco. Im starken Kontrast dazu ließ der „Salzburg Dance“ von Wolfgang Amadeus Mozart eine Schlittenfahrt durch die Winterlandschaft vor dem inneren Auge der Zuschauer entstehen. Arrangiert wurde er von Alfred Bösendorfer, genauso wie Joseph Haydns „Prague Dance“. Mit diesem leichtfüßigen Menuett lebte die Zeit der höfischen Tänze, opulenten Kleider und prunkvollen Säle noch einmal auf.

Prachtvolle Inneneinrichtung findet man auch in der alten Pariser Oper, deren Kellerbewohner die zentrale Rolle in Andrew Lloyd Webbers Erfolgsmusical „The Phantom of the Opera“ spielt. Eine dramatische Liebesgeschichte vor der historischen Kulisse, erzählt mit bombastischer Musik – die Jugendkapelle brachte all das im Arrangement von Johnnie Vinson gekonnt auf die Bühne.

Tanzen muss allerdings nicht immer klassisch sein. Mit „Salute to Louis Armstrong“ von Eric Osterling ging es ins vibrierende New Orleans, von wo aus der legendäre Jazztrompeter Musikgeschichte schrieb. Die Jugendkapelle verabschiedete sich schließlich mit einer augenzwinkernden Hommage an das wichtigste Instrument im Orchester und „All About That Bass“ von Meghan Trainor vom Publikum.

Hochherrschaftlich eröffnete die Stammkapelle ihren Programmteil mit „Kaiserin Sissi“, einem Marsch in dem Timo Dellweg der bekanntesten österreichischen Regentin ein musikalisches Denkmal setzte. Ein Monument aus Stein ist hingegen die von Jacob de Haan vertonte französische Burg „Castrum Alemorum“. Das gesellige Treiben, die Ankunft des Königs und die traumhafte Landschaft der Umgebung erweckte die Kapelle in diesem Stück kunstvoll zum Leben. Adlig sind die Figuren aus Chuck Mangiones „Children of Sanchez“ zwar beileibe nicht, die Strukturen und Verpflichtungen in der mexikanischen Bauernfamilie sind allerdings nicht weniger starr. Das Publikum fühlte dabei den dramatisch umgesetzten Befreiungskampf der Tochter nach.

Obwohl auch er nicht aus königlichen Verhältnissen stammte, adelte Freddie Mercury sich mit Queen selbst. „Bohemian Rhapsody“ ist ein unerreichtes Meisterwerk und den Musikerinnen und Musikern gelang es, mit diesem Stück einen Höhepunkt des Konzerts zu setzen. Passend zur bürgerlichen Queen standen als nächstes die Gypsy Kings auf dem Programm. „Bamboleo“ sorgte für gute Laune und der eine oder die andere musste den Drang zum Mittanzen bekämpfen.

Die abschließende Polka „Ehrenwert“ wurde von Martin Scharnagl zwar zum 55-jährigen Bestehen des Musikverlags Rundel komponiert, fasste aber diesen Winterfeier-Abend sehr gut zusammen. Mit ihrem anspruchsvollen Programm zeigten sich die Orchester auch in diesem Jahr von ihrer besten Seite. Außerdem möchten wir uns wieder einmal bei den vielen helfenden Hände in Organisation, Aufbau und Küche bedanken – besonders auch bei der Freiwilligen Feuerwehr. Dieses Engagement ist aller Ehren wert!

Auch der Vizepräsident des Blasmusikverbands Michael Trippner griff rhetorisch auf „Ehrenwert“ zurück, schließlich durfte er verdiente Vereinsmitglieder ehren. Manuela Schröder wurde für 20-jährige aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet, Marcel Kotschner und Ralf Kromer sind bereits 30 Jahre im Musikverein aktiv. Die Ehrennadel für 40-jährige aktive Mitgliedschaft bekam Klaus Bauer überreicht. Je 50 Jahre sind Klaus Kohnle und Steffen Zoller schon aktive Mitglieder, Letzterer wurde für sein herausragendes Engagement im Verein zum Ehrenmitglied ernannt.

Das halbe Jahrhundert als aktive und fördernde Mitglieder haben auch Rudi Göbl und Edwin Wenzelburger erreicht; Julika Weldle und Markus Auch wurden für je 15 Jahre als Funktionsträger ausgezeichnet. Seit 2004 leitet Jochen Schmid als Dirigent die Stammkapelle, im Blasmusikverband ist er allerdings bereits 30 Jahre aktiv und bekam dafür die Dirigentennadel mit Gold und Diamant verliehen.

Natürlich wurden auch langjährige Fördermitglieder in diesem Jahr geehrt. Armin Brandstetter, Christa und Horst Hebel, Marie Kohlberger und Karl Kraus unterstützen den Musikverein bereits seit 25 Jahren. Für 40 Jahre als fördernde Mitglieder wurden Gerhard Weimer, Ralf Wenzel, Rolf Aichele und Walter Gluiber ausgezeichnet. Ganze 50 Jahre sind Richard Göbl und Wolfgang Greiner dem Verein schon als Fördermitglieder verbunden. Zum Ende des Abends gab es dann noch einen echten Kracher auf der Bühne: Die Musiker machten dem „Marschkonfetti“ von Xaver Lecheler alle Ehre und spielten nicht nur über 20 verschiedene Märsche und Polkas in einem einzigen Stück, sondern boten nebenbei noch sehr viel Unterhaltung. Konfetti, Luftschlangen und tosender Applaus gaben der Winterfeier einen standesgemäßen Abschluss.


Dezember 2019

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